Information aus dem schweizerischen Gesundheitssystem – 09.03.2016


Information aus dem schweizerischen Gesundheitssystem vom 8. März 2016, gesammelt und zusammengewürfelt.

Information aus dem schweizerischen Gesundheitssystem – 09. März 2016

Schweizer Spitäler bauen für 15 Milliarden Franken

Information: Viele Gebäude sind baufällig oder genügen den heutigen Ansprüchen nicht mehr. Auch der Wettbewerb um Patienten bestärkt die Bautätigkeit. Auf 2,8 Milliarden Franken ist der Bau einer zweiten Röhre für den Gotthard-Strassentunnel inklusive Sanierung der alten veranschlagt. 18,2 Milliarden Franken wird die Neat gekostet haben, wenn sie 2019 mit dem Ceneri-Basistunnel fertiggestellt ist, dies als Vergleichs-Information.

Deutlich über dem Preis der zweiten Röhre, aber noch unter jenem der Neat bewegen sich die Kosten, die durch die Erneuerung der Schweizer Spitalinfrastruktur in den nächsten Jahren verursacht werden: 13,9 Milliarden Franken sind nach einer Erhebung des Branchenportals Medinside derzeit für Spitalbauten verplant. Zusammen mit noch nicht budgetierten Kosten ergeben sind nach der Schätzung von Medinside Baukosten von rund 15 Milliarden Franken für die nächsten 15 Jahre. (Quelle der Bund)

 

Die Entwicklung eines Sets von aufwandrelevanten Pflege­indikatoren für die Schweizer Pflegepraxis

Information: Es ist bekannt, dass das SwissDRG-Tarifsystem den Pflegeaufwand nicht ausreichend berücksichtigt, weil seine Grouperkriterien die Variabilität des Pflegeaufwands innerhalb der DRG-Fallgruppen zu wenig erklären. Um eine angemessene Vergütung und Ressourcen-Allokation zu erreichen, muss der Pflegeaufwand eindeutig quantifiziert und abgebildet werden können. Ziel des vorliegenden Projekts war, ein Set aufwandrelevanter Pflegeindikatoren zu erarbeiten, von denen angenommen werden kann, dass sie in Ergänzung zu den bisherigen SwissDRG-Kriterien die Varianz des Pflegeaufwands innerhalb einzelner Fallgruppen reduzieren.

Methode: Das Vorgehen umfasste verschiedene Methoden. Eine systematische Literaturrecherche, Beiträge eines Fachbeirates und Expertengremiums sowie drei Fokusgruppeninterviews mit Pflegefachpersonen und Abteilungsleitenden bildeten die Grundlage für die anschließende Synthese der aus diesen Quellen gewonnen Daten und Informationen.

Ergebnisse: Ein Set von 14 aufwandrelevanten Pflegeindikatoren wurde entwickelt. Von diesen wird angenommen, dass sie die Homogenität des Pflegeaufwands in den SwissDRG-Fallgruppen verbessern können. Bevor diese Pflegeindikatoren als Grouperkriterium eingesetzt werden können, müssen sie in einer SwissDRG-konformen Weise formalisiert und empirisch geprüft werden.

Schlussfolgerung: Das vorliegende Indikatorenset ist ein erster Schritt in die Richtung einer angemessenen Abbildung des Pflegeaufwands in SwissDRG-Fallgruppen. Als nächstes muss die Herausforderung bewältigt werden, dieses in eine kodierbare Form zu operationalisieren. http://econtent.hogrefe.com/doi/abs/10.1024/1012-5302/a000464

50-Millionen-Neubau für das See-Spital

Das See-Spital Horgen will die Probleme der Vergangenheit hinter sich lassen und rüstet sich für die Zukunft. In Horgen wird der Altbau mit einem ­50-Millionen-Neubau ersetzt.

Das See-Spital hat in den letzten Monaten für Negativschlag­zei­len gesorgt: überhöhte Abrechnungen in der Schmerzklinik, Entlassung des Schmerzarztes und in der Folge der überraschende Rücktritt des Stiftungsratspräsidenten Walter Bosshard sowie Auseinandersetzungen mit den Belegärzten. Doch nun will das See-Spital mit den beiden Stand­orten in Hor­gen und Kilch­berg ein neues Kapitel aufschlagen. Unter dem Motto «Strategieprojekt See-Spital 2022» ergreift der Stiftungsrat Massnahmen. Die grösste Veränderung betrifft den Stand­ort Hor­gen. Dort wird der Altbau ersetzt, wie der Stiftungsrat beschlossen hat. «Wir sind sehr glücklich dar­über», sagt Lorenzo Marazzotta, Interimspräsident des Stiftungsrates. Mit dem Neubau wolle man die Abläufe optimieren.

Der Altbau stammt aus den 50er-Jahren und wurde im Zusammenhang mit der im Jahr 2005 abgeschlossenen Erweiterung erneuert. Der Altbau entspricht aber nicht mehr den ­heutigen Bedürfnissen. Der Stiftungsrat rechnet mit Investitionen von 50 Millionen Franken, für die das See-Spital selber aufkommen muss. «Wir haben ­keine Gemeinden im Rücken, die uns mitfinanzieren», gibt Marazzotta zu bedenken.

http://www.zsz.ch/horgen/50MillionenNeubau-fuer-das-SeeSpital-/story/21474126