Arzt tritt in Hungerstreik – Kinderspital


Ein Kinderarzt tritt in den Hungerstreik und reicht Strafanzeige ein

Verschiedene Medien berichten über die Eskalation am Kinderspital Zürich wo ein Herzchirurg in den Hungerstreik tritt und Strafanzeige einreicht. Gerne zitieren wir die Limmattalerzeitung. Weitere Artikel führen wir unten auf.

Im Kinderspital Zürich ist ein Streit zwischen Chirurgen eskaliert. Ein Kinderarzt ist seit dem 1. April im Hungerstreik und hat eine Strafanzeige eingereicht. Er wirf einem Vorgesetzter vor, er habe ihn regelmässig während Operationen mit Skalpellen gestochen und geschnitten. Aber der Reihe nach.

Anfangs 2017 stellt Michael Hübler, der damalige Leiter der Herzchirurgie am Kinderspital Zürich, den 42-jährigen Deutschen A.S. mit einem befristeten Arbeitsvertrag als Assistenzarzt ein. Nach drei Monaten erhält A.S. eine Lohnerhöhung, Ende 2017 folgt die Festanstellung – ein Zeichen der Wertschätzung, wie A.S. im «Tages-Anzeiger» sagt.

Hungerstreik Kinderspital

Die Krankschreibung

Februar 2018: A.S. wird nach einem Bandscheibenvorfall selbst Patient. Die Operation läuft schief und er muss sechs weitere Male unters Messer. Bis Ende 2018 ist er vollständig arbeitsunfähig, wie der «Tagi» weiter berichtet.

Ende November 2018 trennt sich das Kinderspital per sofort von Michael Hübler, der A.S. einst eingestellt hatte. Die Trennung kommt überraschend, eine Begründung fehlt. Beide Parteien haben Stillschweigen vereinbart. Die Leitung der Kinderherzchirurgie übernimmt der Stellvertreter von Hübler – allerdings nur interimistisch.

Die Entlassung

Januar 2019: Am ersten Arbeitstag nach seiner langen Abwesenheit wird A.S. ins Personalbüro zitiert. Ihm wird gekündigt. Er ist per sofort freigestellt. Die Begründung: «Ungenügendes Leistungsverhalten», «fehlender Respekt» und «häufiges Fernbleiben von offiziellen internen Veranstaltungen», was auch im Arbeitszeugnis festgehalten wird.

Die Entlassung habe weder mit der langen Krankschreibung, noch mit der Causa Hübler zu tun, sagt Kispi-Generalsekretär Rüegg gegenüber dem «Tagesanzeiger». Und weiter: «Die Begründung basiert einzig auf der Einschätzung seiner Arbeitsleistung durch seine Vorgesetzten.»

Bei seiner früheren Arbeitsstelle sah man das anders: Das Deutsche Kinderherzzentrums (DKHZ) Sankt Augustin bei Bonn bezeugt 2010: A.S habe «sowohl ärztlich, menschlich und fachchirurgisch uneingeschränkt alle Qualifikationen», die für einen Arzt nötig sind. Das Arbeitszeugnis liegt der Zeitung vor.

Die Strafanzeige

A.S. reicht Strafanzeige gegen drei Leitende Ärzte ein, namentlich den Interimsleiter der Kinderherzchirurgie, den Direktor der Chirurgischen Klinik und den Ärztlichen Direktor.

Seine Vorwürfe: Verleumdung, zwei Fälle der üblen Nachrede (wegen des schlechten Arbeitszeugnisses) und wiederholte Stichverletzungen, die ihm der Interimsleiter während Operationen zugefügt haben soll. Das Kinderspital widerspricht. Für die Ärzte gilt die Unschuldsvermutung. Laut A.S. komme es immer mal wieder vor, dass man sich unabsichtlich während Operationen verletzt: «Ich arbeite seit 2000 als Chirurg und wurde in dieser Zeit zweimal unabsichtlich gestochen. Er hat mich aber jeden Tag ein- oder zweimal gestochen.»

Unterstützung erhält A.S. von F.L. Dieser war als Kardiotechniker bei vielen Operationen dabei und sagt: «Das kann ich alles bestätigen.» Laut «Tagesanzeiger» bestätigt ein zweiter Zeuge, der anonym bleiben möchte, dass die Stichverletzungen stattgefunden haben.

Kispi-Generalsekretär Urs Rüegg sagt hingegen, dass die Vorwürfe «falsch und haltlos» seien. Unabsichtliche Schnitt- oder Stichverletzungen kommen zwar vor, seien aber selten. Das Kispi wisse von «zwei internen Unfallmeldungen von Herrn A.S.».

Der Hungerstreik

A.S. mache sich allerdings keine grossen Hoffnungen, dass seine Strafanzeige etwas bringen würde. Deshalb ist er seit dem 1. April im Hungerstreik. Er wolle damit erst aufhören, wenn sich die drei Leitenden Ärzte mit ihm geeinigt hätten. «Sie müssen mir entgegenkommen, damit mein Ruf wiederhergestellt ist.» Er will, dass sein ehemaliger Vorgesetzter Michael Hübler das Arbeitszeugnis ausstellt. Arbeitsrechtlich sei das nicht möglich, da Hübler von all seinen Pflichten freigestellt wurde, wirft Rüegg vom Kispi ein.

Die Entlassungen haben zur Folge, dass René Prêtre, der Vorgänger von Hübler, einmal die Woche in der Herzchirurgie aushilft: Denn für schwierige Fälle fehlt dem Interimsleiter die Erfahrung. Im Gegensatz zu A.S. hat er keinen Facharzttitel für Herzchirurgie.

Link zur Limmattalerzeitung: https://www.limmattalerzeitung.ch/limmattal/aerzte-streit-im-kinderspital-eskaliert-entlassener-chirurg-tritt-in-hungerstreik-134362524

Das Schweizer Fernsehen: https://www.srf.ch/news/schweiz/zoff-am-kinderspital-kispi-arbeitskonflikt-eskaliert-zum-hungerstreik-eines-arztes

 

Assistenzarzt Lohn: was verdient man in der Schweiz


Assistenzarzt Lohn: Gehaltsbeispiel aus der Psychiatrie

Das Thema Assistenzarzt Lohn beschäftigt! Anhand eine Gehaltsbeispiels aus der Psychiatrie für einen Assistenzarzt, eine Assistenzärztin soll hier einen ersten Einblick gewähren. Wobei anzumerken ist, dass es auch in der Psychiatrie kantonale Unterschiede gibt. Das heisst, dass die ärztlichen Löhne je nach Regionen, beziehungsweise Kantone, unterschiedlich sind. Dabei darf gleich vorweg angemerkt werden, dass nicht die teuerste Stadt der Schweiz auch die höchsten Gehälter bezahlt!

Andere Fachrichtungen liegen vergleichsweise im ähnlichen Rahmen. Dieses Beispiel soll eine Übersicht geben, was man als Assistenzarzt bzw. als Assistenzärztin während der ärztlichen Weiterbildung in der Schweiz etwa verdient – hier anhand eines Gehaltsbeispiels in der Psychiatrie. Es handelt sich um Bruttobeiträge ohne zusätzliche Dienstvergütung. Diese ist wiederum unterschiedlich geregelt. Beziehungsweise bei einigen Kliniken besteht eine sehr geringe zusätzliche Dienstbelastung da die Dienste zum Beispiel über Nachtärzte abgedeckt werden.

Die Bruttogehälter werden meistens in einem Jahressalär ausgedrückt. Das Jahressalär ist dann überwiegend in dreizehn Monatsgehälter aufgeteilt. Das dreizehnte Gehalt wird üblicherweise Ende Jahr vergütet. Oder manchmal auch die eine Hälfte Mitte Jahr und die andere Hälfte Ende Jahr.

Assistenzarzt Lohn – ein Beispiel aus dem Jahr 2016 von einem Lohnmodell in der Psychiatrie, anwendbar auf Assistenzärzte ab dem ersten Ausbildungsjahr.

Im 1. Jahr 92‘000
Im 2. Jahr 95‘000
Im 3. Jahr 98‘000
Im 4. Jahr 101‘000
Im 5. Jahr 105‘000
Im 6. Jahr 108‘000
Im 7. Jahr 111‘000
Im 8. Jahr 114‘000
Im 9. Jahr 118‘000
Im 10. Jahr 121‘000

plus Weiterbildungsbeiträge von ca. CHF 6’000 an z.B. Psychotherapieausbildung
bei meistens 48 h Wochenarbeitszeit

Von diesen Bruttogehälter werden noch die Arbeitnehmerbeiträge an die Sozialversicherungen und je nach Status der Aufenthaltsbewilligung die Quellensteuer abgezogen. Oder auch eine einfache Berechnungshilfe unter www.bruttonetto.ch .

Assistenzarzt Lohn Schweiz

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