Stoffmasken – Corona macht erfinderisch


Textilfirma stellt Stoffmasken her! Ein aktueller Beitrag im Tagblatt zeigt die Innovationsfreudigkeit in der sonst ständig stark unter Druck stehenden Textilindustrie.

Stoffmasken aus der schweizerischen Textilindustrie

Am letzten Mittwoch ruft Arzt Baumann seinen Freund Hirschi an. Schon seit längerem bereitet ihm das Maskenlager in seiner Praxis, dem Neurozentrum Oberaargau, Sorge. Es leert sich, und Nachschub ist nicht in Sicht, weil sich gerade alle um Schutzmasken streiten: Spitäler, Hausärzte, die Spitex, Altersheime. Und auch Privatpersonen. Vielleicht, denkt Baumann, kann ja Hirschi helfen. Dessen Firma Lanz-Anliker produziert technische Textilien, von der Schwingerhose über die Namensschilder der Armee bis zu Strahlenschutzbekleidung für Mediziner.

Und Hirschi hilft. Am Freitag hat Baumann einen Prototypen in der Post, tags darauf testet ihn der Arzt. Er ist begeistert, so sehr, dass er ein Video dreht, in dem er von seinen Erfahrungen berichtet. Auf den sozialen Medien verbreitet es sich rasch.

Peter Hirschi hat das Wochenende durchgearbeitet, und auch jetzt spurtet er durch seine Fabrik. In den untersten Stock, wo ein Angestellter mit der Schneidemaschine das Grundmaterial der Masken zuschneidet. In den obersten, wo die Stoffstücke gefaltet und zusammengenäht werden. In den mittleren, wo die Masken in Plastiksäcklein landen.

Hirschis Maske ist ein Experiment. Sie besteht aus zwei Teilen, einer Art Grundgerüst aus Baumwolle und einer Einlage aus Vlies. Und sie ist wiederverwertbar, während bis zu 20 Tagen. Dafür muss die Maske abends in siedendem Wasser ausgewaschen werden, um die Keime zu vernichten. Zudem muss ihr Träger die Einlage zweimal täglich wechseln. Der Unternehmer hat noch nie Masken hergestellt, und er sagt, er mache das nur, weil gerade Not herrsche.

Darf man das, einfach so Masken herstellen und diese verkaufen? Ja, hat das Bundeslabor in Spiez Hirschi beschieden – aber nur, solange man sie nicht mit einem Schutzwert anpreist. Das tut Hirschi nicht. Der 53-Jährige hat für seine Maske einen Durchlässigkeitswert gemessen, der vergleichbar ist mit jenem einer herkömmlichen Hygienemaske. In den nächsten Tagen will er das vom Labor Spiez aber noch prüfen lassen.

Den vollständigen Beitrag des Tagblattes finden Sie hier. Und den Weg zu Peter Hirschis Firma Lanz-Anliker AG hier.

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