Generelle Informationen 4.2017
Informationen Schweizer Gesundheitssystem – 4.2017
Eine Sammlung an Informationen und News aus dem schweizerischen Gesundheitssystem. Zusammengetragen im April 2017- Informationen Schweizer Gesundheitssystem.
Bundesamt gegen Krankenkassen
Dicke Post für die Krankenversicherer: Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) will in diesem Jahr mit neuen Mitteln gegen Kassen vorgehen, die beim Marketing die Versicherten je nach Gesundheitsrisiko unterschiedlich behandeln. Das verstösst gegen das Gesetz. Die Kassen müssen in der obligatorischen Versicherung alle Versicherten gleich behandeln. Das BAG fordert nun Einblick in Verträge, um das zu kontrollieren.
http://bazonline.ch/schweiz/standard/bundesamt-gegen-krankenkassen/story/19009875
Die Gesundheitskosten steigen und steigen.
Die Gesundheitskosten steigen und steigen. Die Ausgaben der obligatorischen Krankenversicherung belaufen sich mittlerweile auf über 30 Milliarden Franken pro Jahr. Das bekommen auch die Prämienzahler zu spüren. Gemäss einer Studie des Beratungsunternehmens Ernst & Young könnten sich die Prämien bis zum Jahr 2030 mehr als verdoppeln.
Für die Krankenkassen ist klar, wer an diesem Kostenanstieg schuld ist: Es sind die Ärzte. SVP-Nationalrat Heinz Brand (GR), Präsident des Krankenkassenverbandes Santésuisse, kritisierte kürzlich in einem Gastbeitrag im «Tages-Anzeiger», dass Ärzte ihre Arbeit zu einem fixen Preis und weitgehend unlimitiert abrechnen könnten.
Rund 20 Prozent der Leistungen seien nachweislich überflüssig oder qualitativ ungenügend. Eine Arztpraxis sei ein «gut frequentierter Selbstbedienungsladen», erklärt der Bündner und warnt: «Unsere Krankenversicherung wird kaputtgehen, wenn künftig nicht haushälterischer mit den Prämien der Versicherten umgegangen wird.»
Damit bringt Brand die Ärzte regelrecht in Rage. Besonders hässig ist Josef Widler, Präsident der Zürcher Ärztegesellschaft. Der Handlungsbedarf im Gesundheitswesen sei unbestritten, sagt der Allgemeinmediziner. Aber: «Dass die Krankenkassen uns Ärzte als Betrüger und Raffzähne diffamieren, ist inakzeptabel.» Er könne jederzeit nachweisen, warum ein Diabetiker heute mehr Kosten verursache als vor 20 Jahren.
Die Krankenkassenvertreter hingegen seien «in Glashäusern sitzende Bürokraten, die ständig Steine werfen, indem sie den Berufsalltag der Ärzte in einen kafkaesken Administrationsalbtraum verwandeln». Ein Teil der Kostensteigerung gehe nämlich auf das Konto der Kassen, deren Kontrollmentalität den Ärzten immer mehr bürokratischen Aufwand bescheren würde. «Statt Papiere hin und her zu schieben, sollten die Kassenvertreter vielleicht mal zu ihren Versicherten in den Pflegeheimen gehen. Dann würden sie sehen, wie viel Pflege und ärztliche Betreuung diese brauchen», fordert er.
http://www.blick.ch/news/politik/aerzte-wehren-sich-im-streit-um-gesundheitskosten-wir-sind-keine-raffzaehne-id6348645.html
System der Spitalfinanzierung sei langfristig nicht haltbar
Das Kantonsspital in Sarnen präsentiert erneut Spitzenergebnisse. Doch der Kanton muss immer mehr Geld für ausserkantonale Spitalaufenthalte in die Hand nehmen. Wie ist das zu erklären?
Erneut trumpft das Obwaldner Kantonsspital mit Spitzenwerten auf: Im vergangenen Jahr wurden 4002 Personen stationär behandelt. Damit wurde die 4000er-Grenze erstmals geknackt. Bereits 2015 – im ersten vollen Betriebsjahr nach dem Neubau des Bettentraktes – purzelten die Rekorde. Die neuen Zahlen zeigten, «dass das Jahr 2015 kein ‹Ausreisser› war und die Strahlkraft des Kantonsspitals Obwalden weiter anhält», sagt Spitaldirektor Daniel Lüscher. «Was bei der Planung des neuen Bettentraktes wohl niemand für möglich gehalten hatte, ist in diesem Winter Realität geworden: Im stationären Bereich ist die Kapazitätsgrenze erreicht, in den ersten beiden Monaten 2017 zusammen mit der heftigen Grippewelle sogar überschritten worden», bilanziert Lüscher.
Nicht nur stationär sei das Spital auf Erfolgskurs, der ambulante Bereich habe mit 40232 Konsultationen ebenfalls markant zugelegt. Auch die Ergebnisse einer Patientenzufriedenheitsmessung 2016 freuen den Spitaldirektor. «Im Vergleich mit 24 anderen Chefarztspitälern in ähnlicher Grösse belegt das Kantonsspital Obwalden den zweiten Platz in der Gesamtbewertung und in der Bewertung des Pflegebereichs den ersten Platz.»