News schweizerisches Gesundheitssystem – 06.2017


News schweizerisches Gesundheitssystem – 06.2017

Hier gerne eine Sammlung an News und Informationen aus dem schweizerischen Gesundheitssystem. Zusammengetragen am 08. Juni 2017.

News und Veränderungen in Gesundheitsberufen – Was ist eine – genuin – ärztliche Tätigkeit?

Hebamme, Psychologe, Ärztin oder Apotheker: Obwohl diese Berufe alle im Gesundheitssektor angesiedelt sind, werden zwischen ihnen bis heute klare Linien gezogen nach dem Motto: Jedem Beruf seine Ausbildung, seine Identität, sein Gärtchen.

In der Praxis sieht das in den meisten Fällen wie folgt aus: Der Arzt verschreibt zwar Ergotherapie, versteht aber nicht so ganz, was dort mit «seinem» Patienten gemacht wird. Oder: Morgens kommt der Pflegefachmann, nachmittags die Physiotherapeutin zu derselben Patientin, ohne dass sich die beiden über das jeweils Beobachtete verständigen, um einen gemeinsamen Therapieansatz zu entwickeln. Als ich der Präsidentin einer Bildungseinrichtung neulich vorschlug, Hebammen auch Ultraschalluntersuchungen machen zu lassen, entgegnete sie mir, dass dies doch eine ärztliche Tätigkeit sei. Doch: Was ist eine – genuin – ärztliche Tätigkeit?

Den vollständigen News Beitrag finden Sie unter:
Beitrag von der NZZ

Schweizer Krankenkasse arbeitet noch ohne Computer – Ein-Mann-Betrieb

Kein Computer, keine Homepage, nicht mal Fax: Die Krankenkasse mit den tiefsten Prämien der Schweiz arbeitet mit Methoden von vorgestern. Daniel Rüegg (63) ist Präsident, Geschäftsführer und einziger Angestellter der Krankenkasse in Turbenthal, einem 4600-Seelen-Dorf im Zürcher Oberland. Die wichtigsten Gegenstände im Ein-Mann-Büro: eine Karteikärtli-Box für die gut 400 Versicherten und eine Schreibmaschine vom Typ Hermes Ambassador.

Rüegg sagt: «Wenn alle so arbeiten würden wie ich, hätten wir keine Prämienexplosion.» Im Schnitt zahlen die Schweizer 447 Franken pro Monat für die Grundversicherung, die Versicherten der Krankenkasse Turbenthal nur 255 Franken.

Trotzdem will das Bundesamt für Gesundheit (BAG) der Krankenkasse Turbenthal die Zetteliwirtschaft verbieten. «Der Bund will meine Kasse loswerden!», ruft Rüegg aus und verwirft die Hände, als BLICK ihn besucht. Die kompletten News finden Sie hier:

Gesundheitskosten sind in der Schweiz um 4,3 Prozent gestiegen

Die Gesundheitskosten in der Schweiz sind 2015 auf 77,8 Milliarden Franken oder um 4,3 Prozent gewachsen. Das meldete das Bundesamt für Statistik (BFS) auf Grund von provisorischen Zahlen im April 2017.

Die Zunahme entspricht 3,2 Milliarden Franken und liegt laut BFS leicht über dem Fünfjahrestrend. Gut zwei Drittel der Zunahme entfielen auf Mehrausgaben für Spitäler (plus 1 Milliarde Franken), Arztpraxen (plus 0,9 Milliarden) und auf sozialmedizinische Einrichtungen (plus 0,3 Milliarden).

Diese drei Leistungserbringer machen zusammen knapp 71 Prozent aller Gesundheitskosten aus. Überdurchschnittlich war der Kostenanstieg aber für Labor und Rettung mit einer Zunahme von 9,3 Prozent und ambulante Leistungserbringer, soweit es nicht Ärzte oder Zahnärzte waren (plus 9,1 Prozent).

Gut ein Drittel aller Kosten, nämlich 35,3 Prozent, übernahmen die Krankenkassen über die obligatorische Grundversicherung. Pro Einwohner und Einwohnerin der Schweiz stiegen die Ausgaben um 24 Franken auf 783 Franken im Monat.
Mitteilung Telebasel

Unsere älteren News und Beiträge finden Sie hier:

Information aus dem schweizerischen Gesundheitssystem – 09.03.2016


Information aus dem schweizerischen Gesundheitssystem vom 8. März 2016, gesammelt und zusammengewürfelt.

Information aus dem schweizerischen Gesundheitssystem – 09. März 2016

Schweizer Spitäler bauen für 15 Milliarden Franken

Information: Viele Gebäude sind baufällig oder genügen den heutigen Ansprüchen nicht mehr. Auch der Wettbewerb um Patienten bestärkt die Bautätigkeit. Auf 2,8 Milliarden Franken ist der Bau einer zweiten Röhre für den Gotthard-Strassentunnel inklusive Sanierung der alten veranschlagt. 18,2 Milliarden Franken wird die Neat gekostet haben, wenn sie 2019 mit dem Ceneri-Basistunnel fertiggestellt ist, dies als Vergleichs-Information.

Deutlich über dem Preis der zweiten Röhre, aber noch unter jenem der Neat bewegen sich die Kosten, die durch die Erneuerung der Schweizer Spitalinfrastruktur in den nächsten Jahren verursacht werden: 13,9 Milliarden Franken sind nach einer Erhebung des Branchenportals Medinside derzeit für Spitalbauten verplant. Zusammen mit noch nicht budgetierten Kosten ergeben sind nach der Schätzung von Medinside Baukosten von rund 15 Milliarden Franken für die nächsten 15 Jahre. (Quelle der Bund)

 

Die Entwicklung eines Sets von aufwandrelevanten Pflege­indikatoren für die Schweizer Pflegepraxis

Information: Es ist bekannt, dass das SwissDRG-Tarifsystem den Pflegeaufwand nicht ausreichend berücksichtigt, weil seine Grouperkriterien die Variabilität des Pflegeaufwands innerhalb der DRG-Fallgruppen zu wenig erklären. Um eine angemessene Vergütung und Ressourcen-Allokation zu erreichen, muss der Pflegeaufwand eindeutig quantifiziert und abgebildet werden können. Ziel des vorliegenden Projekts war, ein Set aufwandrelevanter Pflegeindikatoren zu erarbeiten, von denen angenommen werden kann, dass sie in Ergänzung zu den bisherigen SwissDRG-Kriterien die Varianz des Pflegeaufwands innerhalb einzelner Fallgruppen reduzieren.

Methode: Das Vorgehen umfasste verschiedene Methoden. Eine systematische Literaturrecherche, Beiträge eines Fachbeirates und Expertengremiums sowie drei Fokusgruppeninterviews mit Pflegefachpersonen und Abteilungsleitenden bildeten die Grundlage für die anschließende Synthese der aus diesen Quellen gewonnen Daten und Informationen.

Ergebnisse: Ein Set von 14 aufwandrelevanten Pflegeindikatoren wurde entwickelt. Von diesen wird angenommen, dass sie die Homogenität des Pflegeaufwands in den SwissDRG-Fallgruppen verbessern können. Bevor diese Pflegeindikatoren als Grouperkriterium eingesetzt werden können, müssen sie in einer SwissDRG-konformen Weise formalisiert und empirisch geprüft werden.

Schlussfolgerung: Das vorliegende Indikatorenset ist ein erster Schritt in die Richtung einer angemessenen Abbildung des Pflegeaufwands in SwissDRG-Fallgruppen. Als nächstes muss die Herausforderung bewältigt werden, dieses in eine kodierbare Form zu operationalisieren. http://econtent.hogrefe.com/doi/abs/10.1024/1012-5302/a000464

50-Millionen-Neubau für das See-Spital

Das See-Spital Horgen will die Probleme der Vergangenheit hinter sich lassen und rüstet sich für die Zukunft. In Horgen wird der Altbau mit einem ­50-Millionen-Neubau ersetzt.

Das See-Spital hat in den letzten Monaten für Negativschlag­zei­len gesorgt: überhöhte Abrechnungen in der Schmerzklinik, Entlassung des Schmerzarztes und in der Folge der überraschende Rücktritt des Stiftungsratspräsidenten Walter Bosshard sowie Auseinandersetzungen mit den Belegärzten. Doch nun will das See-Spital mit den beiden Stand­orten in Hor­gen und Kilch­berg ein neues Kapitel aufschlagen. Unter dem Motto «Strategieprojekt See-Spital 2022» ergreift der Stiftungsrat Massnahmen. Die grösste Veränderung betrifft den Stand­ort Hor­gen. Dort wird der Altbau ersetzt, wie der Stiftungsrat beschlossen hat. «Wir sind sehr glücklich dar­über», sagt Lorenzo Marazzotta, Interimspräsident des Stiftungsrates. Mit dem Neubau wolle man die Abläufe optimieren.

Der Altbau stammt aus den 50er-Jahren und wurde im Zusammenhang mit der im Jahr 2005 abgeschlossenen Erweiterung erneuert. Der Altbau entspricht aber nicht mehr den ­heutigen Bedürfnissen. Der Stiftungsrat rechnet mit Investitionen von 50 Millionen Franken, für die das See-Spital selber aufkommen muss. «Wir haben ­keine Gemeinden im Rücken, die uns mitfinanzieren», gibt Marazzotta zu bedenken.

http://www.zsz.ch/horgen/50MillionenNeubau-fuer-das-SeeSpital-/story/21474126